Chumbe Island: Sansibars verstecktes Juwel für nachhaltigen Luxus und Abenteuer

Darf nachhaltiges, faires Reisen auch mal luxuriös sein? Und ob! Mein Besuch auf Chumbe Island hat mir gezeigt, dass Luxus, nachhaltiger Tourismus, Community-Engagement und atemberaubende Erlebnisse wunderbar zusammenpassen. Dieses winzige Inselparadies vor Sansibars Küste hat mich tief beeindruckt – und ist für mich eines der schönsten und inspirierendsten Reiseziele der letzten Jahre.

Chumbe Island

Warum Chumbe Island so besonders ist

Chumbe Island ist eine kleine, nahezu unberührte Koralleninsel rund 6 km südwestlich von Stone Town. Was sie so einzigartig macht, ist das durchdachte und mehrfach preisgekrönte Umweltschutz- und Bildungsprojekt, das seit den 1990ern besteht. Hier wurde nicht nur eines der ersten Meeresschutzgebiete Tansanias geschaffen, sondern auch eine ökologische Modellinsel entwickelt, die internationale Maßstäbe setzt.

Das Konzept: Ökotourismus trifft Luxus

Chumbe Island vereint:

  • Schutz eines intakten Korallenriffs: Das Chumbe Reef Sanctuary gehört zu den biodiversitätsreichsten Riffen weltweit. Kein Bootslärm, kein Fischfang, keine Schnorcheltouren in Massen.
  • Erhalt Ökosysteme: 80 % der Insel sind Naturschutzgebiet mit dichtem Mangrovenwald, seltenen Tierarten und einer faszinierenden Flora.
  • Bildungsprogramme für lokale Communities: Schulklassen, Lehrer:innen und Fischergemeinschaften aus Sansibar werden regelmäßig eingeladen. In Workshops lernen sie, wie wichtig Meeresschutz und nachhaltiger Umgang mit Ressourcen ist. Viele Kinder haben zum ersten Mal überhaupt die Möglichkeit, ein Korallenriff mit eigenen Augen zu sehen – ein echtes Wow-Erlebnis, das Bewusstsein schafft.
  • Community-Einbindung im Alltag: Die meisten Teammitglieder stammen direkt aus Sansibar und sind als Köche, Gärtner, Guides und im Management tätig. Die Arbeit auf Chumbe ist mehr als ein Job – sie bedeutet Teil eines größeren Ziels zu sein.
  • Nachhaltige Infrastruktur: Die Unterkünfte und Gebäude sind komplett ökologisch – gebaut aus Naturmaterialien, mit Regenwassersammelanlagen, Solarenergie, Komposttoiletten und umweltfreundlichen Seifen. Die Architektur wurde mehrfach ausgezeichnet und als Modellprojekt für nachhaltiges Bauen präsentiert.
Chumbe Island
Chumbe Island - Haupthaus

Sansibar im Wandel: Warum Chumbe Island wichtiger denn je ist

Sansibar boomt. Doch mit dem Wachstum kommt auch der Massentourismus: überfüllte Strände, zerstörte Riffe, laute Motorboote, billige Schnorchelausflüge ohne Rücksicht auf die Natur. Chumbe Island setzt hier ein radikales Zeichen in die andere Richtung: Weniger ist mehr. Qualität statt Quantität.

Solche Orte sind selten – und sie brauchen Sichtbarkeit, damit sie überleben können. Denn nachhaltiger Tourismus ist nicht selbstverständlich, sondern eine bewusste Entscheidung.

Unsere Anreise zu Chumbe Island

Wir haben uns für das 2-Tage-/1-Nacht-Paket entschieden. Zwar kann man Chumbe auch als Tagestour besuchen, aber wer die Insel-Experience wirklich erleben will, sollte unbedingt über Nacht bleiben.

Startpunkt ist ein kleiner Treffpunkt etwa 20 Minuten südlich von Stone Town (Hauptstadt von Sansibar). Dort wurden wir mit einem kühlen Drink und Infos zum Projekt begrüßt. Dann ging es mit einem kleinen Motorboot über türkisblaues Wasser zur Insel (ca. 30 Minuten Fahrt) – ein Moment, den ich nie vergessen werde. Das Wasser war so klar und die Insel wirkte schon von weitem wie ein kleines Paradies.

Chumbe Island - Weg zur Insel

Die Unterkunft: Natur trifft Design

Auf Chumbe gibt es nur wenige Bungalows – und jeder ist ein architektonisches Highlight. Aus Palmholz, Kokosfasern, Korallengestein und recycelten Materialien erbaut, fügen sie sich perfekt in die Natur ein. Jeder Bungalow hat zwei Etagen, ist offen gestaltet, mit großzügigem Bett, Hängematte und Meerblick. Oben konnte man eine hölzerne Luke öffnen und direkt aufs Wasser schauen. Kein Schnickschnack, kein Glas, keine Klimaanlage – stattdessen natürliche Luftzirkulation und das Gefühl, mitten in der Natur zu schlafen.

Nachhaltigkeit ist hier kein Marketingversprechen, sondern gelebte Realität: Solaranlagen, Regenwassernutzung, umweltfreundliche Pflegeprodukte – alles ist durchdacht.

Chumbe Island - Hütte
Chumbe Island - Couch
Chumbe Island - Klo
Chumbe Island - view

Schnorcheln im Meeresschutzgebiet

Am Nachmittag ging es los zu einem 3-stündigen Schnorcheltrip – und wow. Ich habe schon viele Riffe gesehen, aber so ein intaktes, lebendiges Korallenriff wie auf Chumbe? Selten. Bunte Fische, Hart- und Weichkorallen, Papageifische, Muränen, Anemonen – ein beeindruckendes Unterwasserleben, das zeigt, was Schutz bewirken kann. Das Riff ist streng geschützt und wird kontinuierlich wissenschaftlich überwacht – hier schnorchelt man nicht nur, man lernt auch, was man sieht.

Relaxing & Dinner unter Sternen

Zurück an Land: weißer Sandstrand, kristallklares Wasser, völlige Ruhe. Wir waren gefühlt allein auf dieser Insel – wann erlebt man das schon mal? Kein Lärm, keine anderen Boote, nur das Rauschen der Wellen und das Gefühl, Teil von etwas Besonderem zu sein. Nach dem Schnorcheln entspannten wir in der Hängematte und spazierten barfuß durch den Sand.

Am Abend erwartete uns ein romantisches Candlelight-Dinner im offenen Hauptgebäude mit Meerblick. Mehrgängemenü, mit Liebe gekocht, hochwertig und köstlich.

Chumbe Island - Dinner

Nachtwanderung mit der Coconut Crab

Nach dem Essen das nächste Highlight: eine Nachtwanderung in den Wald, auf der Suche nach der Coconut Crab, der größten landlebenden Krabbe der Welt. Diese faszinierenden Tiere zeigen sich nur im Dunkeln. Ihr Panzer kann über einen halben Meter lang werden, sie sind starke Kletterer und knacken tatsächlich Kokosnüsse! Unser Guide führte uns mit Stirnlampe durch den Mangrovenwald – und plötzlich wimmelte es um uns herum. Gruselig? Ja. Faszinierend? Absolut.

Chumbe Island - Coconut Crab
Chumbe Island - Coconut Crab

Am Morgen danach: Frühstück, Fernblick und Fernweh

Nach einem entspannten Frühstück mit Blick aufs Meer, hieß es Abschied nehmen. Schweren Herzens, denn ich hätte Wochen bleiben können.

Mein Fazit: Chumbe Island ist der Beweis, dass Luxus auch nachhaltig sein kann

Wer denkt, dass nachhaltiger & fairer Tourismus immer nur Verzicht bedeutet, war noch nicht auf Chumbe. Wenn du in Sansibar unterwegs bist und dir selbst (und der Natur + Bevölkerung) etwas Gutes tun willst – buche diesen Trip. Ja, er kostet etwas mehr (ca. 250 € p.P. für 1 Nacht inkl. Essen & Aktivitäten), aber er ist jeden Cent wert.

Ich werde Chumbe Island nie vergessen. Und ich hoffe, noch viele Reisende entdecken dieses kleine Wunder. Wenn du mehr zu Chumbe Island erfahren willst, informiere dich doch gerne hier.

Mein persönliches Impact-Tracking:

  • Community stärken: 4/5 
  • Kulturelle Authentizität & Austausch: 3/5
  • Hidden Secret: 5/5 
  • Gut für die Umwelt & Natur: 5/5

Du willst noch mehr inspirierende Community-Projekte auf Sansibar kennenlernen? Dann lies unbedingt auch meinen Artikel über das Seaweed-Projekt der Frauenkooperativen: Algen, Frauen & Tourismus: Eine Erfolgsgeschichte aus Sansibar


👉Was meinst du: Braucht es mehr solcher Projekte wie Chumbe Island auf der Welt? Ich freue mich auf deinen Gedanken in den Kommentaren!

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